Draußen
Was für ein Saftladen!
Horst Stürmer
Hinweis: Der Saftstand von Horststürmer ist inzwischen leider nicht mehr auf dem Wochenmarkt Münster zu finden. Seine Geschichte können Sie trotzdem weiterhin hier nachlesen!
Mehr Vitamine, Antioxidantien und Nährstoffe sind auf jeden Fall eine gute Idee. Das finden auch viele der Stammkundinnen und Stammkunden von Horst Stürmers Saftladen auf Münsters Wochenmarkt. Sie gönnen sich jeden Mittwoch und/oder Samstag einen frisch gepressten Saftmix oder Smoothie ihrer Wahl und bekommen so vor ihren Augen zubereitete Vitaminbooster lecker gemixt serviert, ohne selbst kostspielige Küchengeräte anzuschaffen (und nach dem Zubereiten zu säubern ;-) ). Doch stopp mal, war der Stand von Horst Stürmer nicht früher ein ganz normaler Obst- und Gemüsestand? Stimmt.
Nachdem Schwiegervater Franz Jaspers um die Jahrtausendwende und in Vorbereitung seines Ruhestands bei seinen Töchtern angefragt hatte, ob sie seinen begehrten Standplatz übernehmen möchten, führte Beate Stürmer das Geschäft ihres Vaters zunächst „regulär“ weiter. Die Verwandlung zum Saftladen kam Schritt für Schritt. Im Urlaub genossen Beate und Horst Stürmer nämlich den frisch gepressten Saft beim Hotel-Frühstück. Eine professionelle Orangenpresse erregte ihr Interesse. Könnte man sowas nicht auch zuhause in Münster auf dem Wochenmarkt etablieren? Gesagt, getan. Ein paar Planungen und Genehmigungen weiter (das Gewerbe wandelte sich vom reinen Handel zum Caterer) überraschten die Stürmers ihre Stammkunden mit frisch gepresstem O-Saft. Das war 2004. Und zunächst waren neben Orange dann Apfel, Karotte und Kiwi die Hauptdarsteller auf der Saft-Bühne.
Über die Jahre wurde aus dem Obst- und Gemüsehandel der Saftladen, 2008 war die Verwandlung perfekt. Gut 30 verschiedene Säfte und Smoothies sind inzwischen im Portfolio und wir vermuten mal, dass die Improvisations- und Weiterentwicklungsstudien noch nicht abgeschlossen sind. Vom „einfachen Apfelsaft“ aus „glücklichen Äpfeln aus Ottmarsbocholt“ über den Fitmacher-Saft, den Rubino-Smoothie, Tutti Frutti oder den Gemüse-Flip: Die Variationsmöglichkeiten sind schier endlos. Und die Namensfindung ist ein Extra-Spaß an sich (Wie mag ein „Flip-Flop“ schmecken?). Überhaupt ist die Stimmung in Stürmers Team, das durch acht studentische Aushilfen bereichert wird, sonnig. Vielleicht sind es die Vitamine, die hier für das Strahlen sorgen?
Seit 2013 ist Horst Stürmer hier Inhaber, seine Frau Beate arbeitet inzwischen als Yogalehrerin. „Dass mein Arbeitgeber BASF in Hiltrup mir seit Stunde Null stets so viel Unterstützung für die Möglichkeit zu diesem Zweitjob entgegengebracht hat, finde ich sensationell“, freut sich Horst Stürmer. Als kaufmännischer Angestellter arbeitet er dort inzwischen in Teilzeit, kümmert sich um Versandpapiere, verhandelt, telefoniert. Und für den Rest der Woche hat er dann mit Frischluft, dem persönlichen Kontakt zu Genießerinnen und Genießern und ganz viel Vitamin-Energie den Ausgleich rund um seinen Saftladen. Und das heißt mittwochs und samstags: Aufbau ab 5.30 Uhr. Schälen, entkernen, schneiden. Mixen, beraten, verkaufen. Später dann spülen, putzen, desinfizieren. Und am Abend: Füße hoch!
Die Früchte und Gemüse werden übrigens frühmorgens direkt zum Stand geliefert: Wie praktisch. Frischer geht es wohl nicht. Nach Trends gefragt ist auf jeden Fall der Ingwer-Shot als Zusatzzutat ein ganz großer Renner bei den Saft-Laden-Kundinnen und -Kunden. All-Time-Favourite ist etwa der Fitmacher mit Apfel-Karotte-Orange plus Ingwer. Ebenfalls ein Hit: die Rote-Vitamin-Bombe mit Ananas, Rote Beete, Apfel (ja klar, gern plus Ingwer). Nüsse, Kräuter und Gewürze (Chili!) erweitern die zahlreichen und oft auch überraschenden Nuancen.
Das Quentchen gesünderer Ernährung handlich, frisch und inspirierend quasi im Vorbeigehen und in der anregenden Umgebung des beliebten münsterschen Wochenmarkts anzubieten finden Horst Stürmer und sein Team richtig klasse und zeitgemäß. „Auch für mich ganz persönlich kann ich sagen: Alles richtig gemacht!“. Horst Stürmer liebt den stetigen Wechsel zwischen BASF-Schreibtisch und Marktstand. Und Schwiegervater Franz Jasper kommt immer mal wieder staunend vorbei und freut sich, was aus seinem Obst- und Gemüsehandel geworden ist.