Foto: Peter Leßmann

Nachhaltig & Regional

BÜro, Markt, Hof und zurÜck

erschienen im MÜNSTER! Magazin No. 124 (Mai 2023)

„Meine Ausbildung im Büro habe ich bei Beaufays in Sudmühle absolviert, einige Leser kennen das vielleicht noch?“, erzählt Claudia Suermann-Stoppe. „Im Bereich Baumschule und Gärtnerei wollte ich aber eigentlich gar nicht bleiben. Doch dann fing mein heutiger Mann als Kollege an ...“ Aha. Die Liebe also. Nicht das erste Mal, dass wir bei unseren Marktinterviews den Einfluss Amors spüren. Und auch in diesem Falle war der Sündenfall ein Glücksfall. Denn Claudia Suermann-Stoppe ist heute eine wichtige Säule im Hof- und Marktgeschäft des Fuestruper Pflanzenhofs, den Sie auf dem Wochenmarkt Münster auf einem konisch zulaufenden Standplatz am Domportal finden. Zu übersehen ist das Sortiment gewiss nicht: Gelbe, grüne und orangefarbene Zitrusfrüchte leuchten uns entgegen, sie erinnern uns gemein- sam mit kräftig gewachsenen Oleanderbüschen, üppigen Bougainvilleas und knorrigen Olivenbäumen an mediterrane Sehnsuchtsorte. Und dann die Rosen! Die Stoppes kultivieren sie selbst, eine der Leidenschaften des Ehepaars. „Für unsere Zitrusfrüchte sind wir wohl besonders bekannt“, überlegt Claudia Suermann-Stoppe, und mit Stichworten wie Amalfi, Blutorange, Pomeranze, Limette, Pampelmuse und Navelina haben wir direkt zitronige Duftvarianten in der Nase.

Foto: Peter Leßmann
Auch nicht durch Starkregen oder Sturm (wie an unserem Fototag am Stand) zu erschüttern: Claudia Suermann-Stoppe.

„Wir haben viele Stammkundinnen und Stammkunden, die immer wieder auftauchen. Toll finden wir aber, dass sich immer mehr auch sehr junge Kundinnen und Kunden für unsere Gewächse interessieren“, betont die Markthändlerin, die immer samstags persönlich anzutreffen ist. Sie weiß, dass auch Pflanzen immer Moden unterliegen. „Felsenbirnen etwa, Ginster, Blütensträucher und Hartriegelgewächse feiern, nachdem sie eine Zeitlang out waren, ein richtiges Revival!“, sagt sie. Dass jeder Busch, den wir pflanzen, gut fürs Klima ist, dass natürlicher Schattenwurf wertvoll und Biodiversität zu würdigen ist, das weiß nicht nur die Natur-Autodidaktin, die viel Wissen aus ihrem Ausbildungsbetrieb und noch mehr aus den Gesprächen mit ihrem Mann gelernt hat. „Unsere Kundinnen und Kunden auf Münsters Wochen- markt kommen mit einem ausgesprochenen Bewusstsein für die Natur und ihre Zusam- menhänge zu uns“, freut sie sich. Da ergeben sich richtige Fachgespräche zwischen Citrus Limon und Cornus Venus.

Foto: Peter Leßmann
Foto: Peter Leßmann
Gießen war überflüssig an unserem Fototag am Stand, es schüttete aus Kübeln. An dieser Stelle herzlichen Dank an unseren Fotografen Peter Leßmann, der dem Wetter wieder mal mit diesen starken Aufnahmen trotzte.

So ein Markttag ist lang, auch wenn Claudia Suermann-Stoppe und ihre Markthelferin Laura erst um 6 Uhr mit dem Abpacken und Aufstellen beginnen. „Die Münsteraner sind früh!“, lachen die beiden Frauen, die auch schon mal direkt von der Rampe die ersten Pflanzen an frühaufstehende Kunden verkaufen. Dasselbe gilt übrigens auch für den Marktfeierabend, denn dann rollen häu- fig die Kunden mal eben mit dem Lastenrad ran, um ihr neues Baby für Terrasse, Wintergarten, Balkon oder Beet in Empfang zu nehmen.

Foto: Peter Leßmann
Sich Zeit nehmen für Fachberatung: Das ist auch an wuseligen Markttagen für Claudia Suermann- Stoppe und ihre Markthelferin Laura selbstverständlich! Oft ergeben sich intensive Fachgespräche mit den „kundigen Kunden“.

Claudia Suermann-Stoppe hat dann selbst auch schon ihre Markteinkäufe im Wagen verräumt („Natürlich kaufe ich die regionale Ware der Kollegen! Dafür ist der Markt doch da!“), aber zu Ende ist der Arbeitstag auch nach Rückkehr auf den Fuestruper Pflanzenhof (nähe Schifffahrter Damm bei Gelmer) noch lange nicht. Da der Hof auch am Wochenende geöffnet hat, geht es hier heiter weiter. 10.000 Quadratmeter Fläche, ein uraltes Haus von 1892, sieben Tage die Woche viel Arbeit. Und Claudia Suermann-Stoppe ist „nebenbei“ in Vollzeit bei der Stadt Münster angestellt. Wie schaffen Sie das alles? „Mein Geheimrezept: Man muss auch liegenlassen können!“, schmunzelt sie, die am Hof als „mitarbeitendes Familienmitglied“ eingetragen ist. „Mit Gartenschuhen durch die gute Stube, das kommt schon mal vor und darf auch so sein“, sagt sie. Der Staubsaugerroboter, der seit einiger Zeit im Haushalt hilft, kümmert sich dann ums Grobe.

 

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