Fashion & Accessoires

Nicht nur Home of Hobos: Malefiz

Aus dem Studium (und vielleicht auch aus einer Laune?) heraus übernahm Ferdinand von Haeseler, damals noch an der Schützenstraße, einen Hippieladen mit Räucherstäbchen, orientalischen Stoffen und Workerboots. Gemeinsam mit Christel Bunnefeld, die heute Geschäftsführerin und Teilhaberin von Malefiz ist, entwickelte er das Store-Konzept Jahr für Jahr (Pardon: Jahrzehnt für Jahrzehnt) weiter. Gemeinsam mit der nächsten Generation (etwa Ferdinands Tochter Valentina und Christels Tochter Sophia) führen sie das Erfolgsrezept jetzt in die Zukunft. Räucherstäbchen gibt es hier schon lange nicht mehr, auch keine Orientstoffe. Stattdessen: handverlesene, oft nachhaltig arbeitende Labels für Frauen und Männer, vom Schiesser-Revival-Feinripp-Top über lässige Drykorn-Lederwesten bis hin zu den einzigartig bequemen One-Piece-Originalen – bei Malefiz übrigens exklusiv für Münster!

Christel Bunnefeld ist stets auf der Suche nach kleinen Newcomer-Brands. Frei vom Alltäglichen und Uniformgleichen – Malefiz-Mode überrascht im Detail und macht Spaß in ihrer Gesamtheit. Zwanglos – die gewisse Freiheit, die als Klammer für alle Kollektionsstücke gilt, beschreibt auch den Besuch im Store sehr gut: drei kleine Räume und ein winziger Innenhof – irgendwie kann man an jeder Ecke um eine weitere schauen. Shoppen mit Aufenthaltsqualität und Stöberfaktor. Einfach mal treiben lassen! Und dabei bitte auch auf die Ausstattung achten. Kronleuchter aus lauter funkelnden Kristallherzen (für Malefiz produziert), ein Ledersofa in Form eines überdimensionalen Kussmundes (etwas abgerockt und mit echten Gebrauchsspuren), hölzerne Kamelköpfe als Regalteile, ein knarrender Friseurstuhl längst vergangener Salonzeiten – das Berührenwollen der Ausstattung passt zu dem der Ware: Superweiche Sweater möchten dringend angefasst, top geschnittene Kleider einfach mal anprobiert werden. Auch an Exotika wie wilden Mustern und crazy Details fehlt es nicht: Das könnte ein Grund sein, warum Musiker und Schauspieler sich hier häufig das Tüpfelchen auf dem i ihrer Outfits aussuchen.

Foto: Malefiz-Archiv
Christel Bunnefeld und Ferdinand von Haeseler in den in den 1980er Jahren, als die gemeinsame Geschichte von Malefiz begann.
Foto: Malefiz-Archiv
Christel Bunnefeld und Ferdinand von Häseler heute. Foto: Peter Leßmann
Christel Bunnefeld und Ferdinand von Haeseler heute.

HOME OF HOBOS

Absolutes Herzstück bei Malefiz sind aber die Schuhe. Und hier vor allem die Hobo Shoes, die Ferdinand von Haeseler Modell für Modell selbst entwirft und aus hochwertigem Leder im eigenen Werk in Portugal fertigen lässt. Ein kleines Team produziert hier über 100 Schuh-, Stiefeletten- und Stiefelmodelle, die auf Namen wie Lizzy, Charly und Sir John getauft sind. Unzählige Handgriffe, sorgsam gefertigt: 40.000 Paar verlassen pro Jahr das Werk, das 20 portugiesische Familien ernährt. Ferdinand von Haeseler ist oft vor Ort, der persönliche Kontakt zu seinen schuhverliebten Mitarbeitern in dem kleinen Dorf im Norden von Lissabon ist ihm sehr wichtig. Hier entstehen langlebige Schuhklassiker mit Format und auch mal mit Kick – etwa als kleinere Charge in Feuerrot oder mit knatschgrünem Ziegenfellschaft. Das ist Kult mit vielen Fans, die ihre Lieblingsschuhe inzwischen auch in verschiedenen Social-Media-Kanälen unter dem Motto Walk like a Hobo feiern.

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