Die Villa ten Hompel ist vieles: Eine Gedenkstätte für Verbrechen von Polizei und Verwaltung im Nationalsozialismus, eine Forschungseinrichtung, ein Ort der Geschichtsvermittlung und Erinnerungskultur. Mit dieser vitalen Kombination hat der Geschichtsort Villa ten Hompel sich der Aufgabe verschrieben, an die Entschädigung von Verfolgten des Nationalsozialismus zu erinnern und präventiv gegen Rechtsextremismus und für Demokratie zu arbeiten.

Das Gebäude der Villa ten Hompel trägt Geschichte in sich: In der ehemaligen Fabrikantenvilla hatte im Nationalsozialismus die Ordnungspolizei ihren Sitz, die ab 1940 für die Bewachung der Deportationszüge und Ghettos verantwortlich war und sich durch Erschießungen an dem Massenmord europäischer Juden und Jüdinnen beteiligte. Im Nachkriegsdeutschland war die Villa Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung. Heute bietet jener historische Ort – partizipativ, selbstkritisch und offen für den Dialog – Raum für Auseinandersetzung sowohl mit geschichtlichen als auch mit aktuellen Themen.

Der Geschichtsort wurde in Folge von zivilgesellschaftlichem Engagement 1999 als multifunktionales Institut zum Forschen, Gedenken und Erinnern eröffnet. Besucher können zum einen die Dauerausstellung besuchen, die in Anlehnung an die Hausgeschichte die enormen Dimensionen der Beteiligung der Polizei an der Shoah, aber auch Aspekte wie die juristische Aufarbeitung des NS-Unrechts und den bürokratischen Versuch einer "Wiedergutmachung" thematisiert. Öffentliche Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen und Tagungen runden das Programm ab und machen die Villa ten Hompel zu einem Zentrum der Debattenkultur rund um Geschichte, Politik und Gesellschaft.