Wald im Frühling Wald im Frühling
Foto: Adobe Stock/lichtbilldmaster

Zu Fuß

WALDWANDERN

erschienen im MÜNSTER! Magazin No. 121 (Februar 2023)

Frau Hollmann, wie wird man eigentlich zur Wanderbuchautorin?


Nikola Hollmann: Ich habe lange als Redakteurin gearbeitet, nach einem beruflichen Neuanfang habe ich vor knapp vier Jahren bei der Ausbildung zur Wanderführerin in Bayern Andrea Slavik kennengelernt. Wir haben schnell erkannt, dass wir gerne gemeinsam Menschen in die Natur begleiten und Wanderbücher schreiben wollen – inzwischen haben wir gemeinsam 15 Wanderführer geschrieben, teilweise „spirituelle“ Wanderbücher, andere in der neuen Reihe des Klartext Verlags Märchenhaft Wandern. Andrea hat vorher als Filmemacherin gearbeitet und wir lieben es beide zu schreiben, zu fotografieren sowie gute Wege und Routen zu finden.

Und wie sind Sie zur Hohen Mark gekommen?


Mein allererster Wanderführer stellt Routen in der Hohen Mark vor. Er ist 2021 in zweiter Auflage erschienen, als es den neuen Hohe Mark Steig noch nicht gab. Ich habe die Region damals neu entdeckt und war fasziniert davon, wie viel Wald es da gibt! Und zwar echten Naturwald. Dazu diese Einsamkeit, der Sandboden, die Hügel ... Als der Klartext Verlag Andrea Slavik und mich dann gebeten hat, auch ein Buch zum Hohe Mark Steig zu machen, haben wir sofort begeistert zugesagt. Außerdem habe ich für eine Zeitlang nicht weit weg, nämlich in Münster, gelebt – ich habe dort studiert und im Hansa-Viertel gewohnt.

Wegweiser auf dem Hohe Mark Steig Foto: Hohe Mark Steig/Stefan Broeker
Der Hohe Mark Steig ist durchgehend beschildert, das Logo ist Pink mit einem geschwungenen Weg vorbei an einem Baum.

Was sind Ihre schönsten Entdeckungen auf dem Hohen Mark Steig?

Gleich am Anfang auf der ersten Etappe unseres Buches führt der Steig durch die Holtwicker Wacholderheide unglaublich mystisch, ein toller Ort. Im weiteren Verlauf dieser Etappe empfehlen wir unbedingt, auf dem Galgenberg den kleinen Umweg zum Feuerwehrturm zu machen und hoch zu steigen! Bei dem Ausblick begreift man erst, wie unglaublich groß die Wälder sind. Und natürlich kann man bis ins Ruhrgebiet schauen. Ein weiterer Tipp: Ein Abstecher zur Biologischen Station Recklinghausen. Der Bauerngarten ist sehr romantisch. Und außerdem perfekt für eine Rast!

Vielen Dank für das Gespräch!

Wanderer auf dem Weg zum Hof Punsmann Foto: Hollmann/Slavik
Wanderer auf dem Weg zum Hof Punsmann, wo die Biologische Station ist.

Der Hohe Mark Steig

Der Naturpark Hohe Mark liegt zwischen Münsterland, Niederrhein und dem Ruhrgebiet und ist eine der abwechslungsreichsten Regionen in Nordrhein-Westfalen. Der Fernwanderweg Hohe Mark Steig feiert im April seinen zweiten Geburtstag. Die zum Qualitätsweg Wanderbares Deutschland ausgezeichnete Route führt von Wesel bis Olfen, offiziell über sechs Etappen, je zwischen von 19 und 27 Kilometer lang und quer durch den Naturpark Hohe Mark. Die knallpinken Hinweisschilder weisen den Weg in beide Lauf-Richtungen.

hohe-mark-steig.de 

naturpark-hohe-mark.de

Foto: Heithoff & Companie

UNSER TOURENVORSCHLAG: Von Haltern nach Lembeck*

 

START: Halterner Marktplatz

ZIEL: Haltestelle Bahnhof Dorsten-Lembeck

TOURLÄNGE: 23,5 Kilometer

REINE GEHZEIT: 6,5 Stunden

ANREISE: Mit dem Auto oder dem Zug bis zum Bahnhof Haltern am See. Parkmöglichkeiten sind reichlich vorhanden.

ABREISE: Mit ÖPNV – der Haltepunkt Lembeck liegt an der Verbindung zwischen Essen und Coesfeld (RB45). Von hier aus ist es möglich, mit dem Zug nach Haltern zurückzufahren. Die Verbindung mit Umstiegen in Coesfeld und Dülmen dauert etwa 80 Minuten. Die über Essen braucht 20 Minuten länger bei einem Umstieg weniger. 

ABKÜRZUNGSMÖGLICHKEIT: 2,9 Kilometer bzw. etwa 45 Minuten
(siehe Variante)

GASTRONOMIE: Diverse Lokalitäten in Haltern am See, etwa die Gaststätte Uhlenhof (A) an der Holtwicker Str. 420 oder der Kiosk am Naturwildpark Granat (B) Granatstraße 626, 45721 Haltern am See. Außerdem Tante Guste, Kiosk und Garten (C) Lippramsdorfer Straße 250, 46286 Dorsten (lembecker.de/tanteguste)

CHARAKTERISTIK: Diese Etappe führt fast ausschließlich durch abwechslungsreiche Laub- und Mischwälder in den namengebenden Kern des Naturparks Hohe Mark, nämlich in die Hohe Mark selbst. Dass die aus eiszeitlichem Sandstein besteht, kann man an dem weichen Boden vielerorts spüren. Die Strecke führt fast vollständig über Naturpfade und Forstwege in die totale Ruhe – die höchstens am Wildpark Granat von Ausflüglern unterbrochen wird.

WEGBESCHREIBUNG: Am Halterner Marktplatz (1) beginnt diese Etappe auf der Rekumer Straße durch die Fußgängerzone Richtung Westen. Nachdem wir die Lavesumer Straße überquert haben, halten wir uns an der Gabelung links Richtung Holtwick. Geradeaus folgen wir der Römerstraße bis zum höchsten Punkt des Silverberges, auf dem einst das Nordtor des Römerlagers stand. An der Informationstafel wenden wir uns rechts auf den Fußweg. Dieser leitet uns quer durch das Wohngebiet und am Waldrand hinter dem eingezäunten Grundstück nach links. An einem Feld entlang gelangen wir in den Wald, wo wir gleich links zwischen den Bäumen hindurch weiterwandern. So erreichen wir einen Fußballplatz, den wir schräg überqueren, um rechts des gegenüberliegenden Tores auf den Asphaltweg einzuschwenken, der uns über die Autobahn führt. Dahinter halten wir uns an der Gabelung links und wandern etwa eineinhalb Kilometer, also gut 20 Minuten, geradeaus durch den Wald und zweigen von dem breiten Weg erst dort ab, wo rechts eine pinke Bank auf uns wartet, schon an der Abzweigung Richtung Lembeck.

Der Streckenabschnitt ist oft sehr matschig und führt – auch über die Kreuzung hinweg – geradeaus bis zu einer Wiese, wo es kurz nach links weitergeht, bevor wir rechts zur Holtwicker Wacholderheide (2) gelangen. Dahinter gehen wir am ersten Querweg links und dann rechts. Der Hohe Mark Steig führt nun zum Waldbeerenberg. Dafür wenden wir uns an der Straße kurz rechts und noch vor der Gaststätte Uhlenhof A am Parkplatz links und dahinter an der Gabelung rechts. Noch einmal wenden wir uns vor der Anhöhe nach rechts, wandern nach dem steilen Anstieg im Wald an Feldern entlang und nehmen den Querweg nach links. Die Abzweigung nach links ignorieren wir, genauso wie die nächste Kreuzung und wenden uns erst direkt dahinter nach links.

So erreichen wir eine Schutzhütte und gehen rechts des Funkturms (3) bis zur nächsten Kreuzung. Dort wenden wir uns nach rechts und wandern hinunter ins Tal. Erst im Wald zweigt nach links ein Pfad ab, der uns hinauf zu einem geschotterten Weg führt. Dort biegt der Steig nach rechts ab und führt bis zur Straße. Diese überqueren wir und gehen hinter einem kleinen dichten Waldstück vor der Lichtung links. Zwischen zwei Wiesen hindurch erreichen wir einen Forstweg, der uns zur Granatstraße bringt. Direkt gegenüber führt der Steig über einen schmalen Pfad bergauf weiter. Nach einem kurzen Abstieg wenden wir uns zweimal rechts und stehen vor dem Eingang des Wildparks (4).

Achtung – Variante (5): Wer den Steig hier um knapp drei Kilometer abkürzen möchte, geht nach dem Abstieg nur einmal rechts und dann links. Immer geradeaus trifft man nach etwa 900 Metern wieder auf die Hauptroute.

Marktplatz Haltern am See Foto: imago images blickwinkel
Attraktiver Start: Der Marktplatz in Haltern am See.
Wacholderbeeren Foto: Cornelia Höchstetter
So sehen Wacholderbeeren in der Natur aus.

Dem Hauptweg folgend, wandern wir über den Parkplatz und dann rechts um das eingezäunte Gelände des Wildparks herum. Zweimal wenden wir uns kurz vor der Straße nach links und wandern schließlich an einem Feld entlang, bis zu einer T-Kreuzung. Dort gehen wir nach links, folgen dem Feldrand im rechten Winkel und wählen am Drei-Städte-Schild den Weg nach links. Fast geradeaus geht es bis zu einer Lichtung, danach schlängelt sich der Pfad bis zum breiten Forstweg, den wir überqueren, um sofort dahinter rechts abzubiegen. An der Schutzhütte geht es links vorbei zum Feuerwachturm (6) . Schon 70 Meter davor zweigt der Steig nach rechts ab – bei gutem Aussichtswetter sollte man den Aufstieg allerdings unbedingt unternehmen!

Unterhalb des Turms führt der Steig deutlich bergab und zweigt kurz vor tiefen Gräben auf beiden Seiten der Route nach rechts ab. Der Querweg führt uns nach links zu einer Kreuzung und von dort geradeaus „Im Höltken“ zur Biologischen Station (7, siehe unten). Dahinter zweigt vom Asphalt direkt nach Eintritt in den Wald der Steig nach links, vor der Lichtung rechts und dann wieder links ab. Der oft sehr morastige Weg führt schließlich nach einer S-Kurve auf einen breiten Querweg, der rechts an einer Wiese und dann links an einem Feld vorbeiführt. Direkt dahinter biegen wir rechts ab und gelangen schließlich zu der kleinen Straße, die uns nach links zur Landstraße bringt. Dieser folgen wir auf dem Radweg nach rechts bis zum Etappenziel, dem Haltepunkt Lembeck (8).

*Der Text ist mit freundlicher Genehmigung des Klartext Verlags aus dem Buch „Heide, Hügel, Heimatliebe“

Buchtipp 

Dem noch so jungen Fernwanderweg widmet der Verlag Klartext aktiv in der Reihe Schönes NRW einen Wanderführer. Die Autorinnen und ausgebildeten Wanderführerinnen Nikola Hollmann und Andrea Slavik arbeiten das Typische der Hohen Mark aus: dichte Wälder, grüne Auen, weitläufige Seenlandschaften und mystische Moore. Die sieben Etappen aus dem Wanderführer weichen in Reihenfolge und Richtung vom offiziellen Steig etwas ab. Viele praktische Hinweise zur An- und Abreise, zur Einkehr sowie zum Übernachten.

klartext-verlag.de

Buchcover Foto:
Heide, Hügel, Heimatliebe. Traumhaft wandern auf dem Hohe Mark Steig. Nikola Hollmann und Andrea Slavik. Klartext Verlag, Jakob-Funke-Medien Beteiligungs GmbH, Essen. 144 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, Klappenbroschur, ISBN 978–3–8375–2460–4, 16,95 Euro

Biologische Station Kreis Recklinghausen

Der jahrhundertealte Hof Punsmann ist die Heimat der Biologischen Station Kreis Recklinghausen e.V., eine von 40 Biologischen Stationen NRWs. Auf dem Außengelände ist ein typischer, idyllischer Bauerngarten als Lehrgarten angelegt, in dem es viel zu entdecken gibt. Vor allem für Kinder ist die Station ein Ort des Erlebens und Erforschens. Ein Multitouchtisch mit Streuobstwiesen-Quiz, Film-Beiträge und Informationen zum Naturpark Hohe Mark, vielePflanzen und Tiere warten darauf, von Klein und Groß besucht zu werden.

Die Ausstellung des Informationszentrums dreht sich um den Wandel der Natur- und Kulturlandschaften mit ihren Wäldern, Heiden, Mooren, Gewässern, der Landwirtschaft und Besiedlung im westlichen Münsterland.

Naturparkhaus Biologische Station Kreis Recklinghausen
Im Höltken 11, 46286 Dorsten-Lembeck

biostation-re.de

Foto: Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V.

Naturwildpark Granat

Im Naturwildpark Granat sind neben heimischen Tieren auch Lamas, Kängurus und andere Exoten zu sehen. Die meisten Tiere leben innerhalb des Geheges frei, sie haben wenig Scheu, lassen sich sogar füttern.

naturwildpark.de

Wolf im Wildpark Granat Foto: Münsterland e.V./Vincent Croce
Ein spannender Zwischenstop: Der Naturwildpark Granat.

 

 

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