Vor der Tür des Feinkosthandels Meile sitzen Freundinnen und lachen Vor der Tür des Feinkosthandels Meile sitzen Freundinnen und lachen
Foto: Jakob Dombrowski

Food & Genuss

Verweile bei Meile!

Dass kleine Einzelhandelsgeschäfte mit einem Fokus auf Qualität sich 60 Jahre am Markt halten ist in Zeiten von Discountern mit vermeindlichen Edellinien und Onlineportalen, wo es quasi alles und das über Nacht oder am selben Tag frei Haus geliefert gibt, fast schon ein Wunder. Wenn so ein Modell funktioniert, dann kann das nur an konsequenter Haltung, individuellem Profil und in der Regel auch an einem Gesicht hinter dem Konzept liegen. So ist es auch bei Agnes Meile.

Schon als kleines Mädchen wünschte die gebürtige Dülmenerin sich nichts sehnlicher, als „einfach Verkäuferin“ zu sein. Nach der Schule waren entsprechende Ausbildungen in einem Spielwarenladen oder in einer Metzgerei geplant, dann aber wurde sie „Lehrmädchen“ beim Feinkostgeschäft „am Platze“ in der von Dülmen aus betrachtet großen Stadt. Münster, das war die weite Welt! Feinkost, das war Glamour. Überglücklich arbeitete sich die junge Frau in das Metier ihrer Ausbilderin Irmgard Hagemann, nach der das kleine Geschäft damals auch benannt war, ein. 

Noch heute kommt sie ins Schwärmen, wenn sie von ihren Eigenimporten aus Österreich, Italien, Frankreich und Co., von Wein und Käse, Kaffee und Chocolaterie erzählt. Die Leidenschaft für das Besondere – sie ebbte nicht ab, sie schwang sich eher auf während der Jahrzehnte, wo eine Parallelwelt mit Billiglebensmitteln und Massenproduktion entstand. Agnes Meile ließ sich nicht aus der Ruhe bringen sondern entwickelte ihre Nische weiter. Sie stieg 1976 als Teilhaberin ein und übernahm vier Jahre später komplett das kleine, feine Unternehmen. Mit persönliche gestalteten Weinproben ausgesuchter Winzer führte sie etwa das ein, was man heute „Event“ nennen würde.

Agnes Meile Foto: Jakob Dombrowski
Leidenschaftliche Gastgeberin und Feinkost-Spezialistin: Agnes Meile
Theke bei Meile Feinkost Foto: Jakob Dombrowski
Wie in einer Puppenstube – nostalgisch und doch zeitgemäß: Die Ausstattung des Feinkosthandels hat einen ganz besonderen Charme und steckt voller kulinarischer Überraschungen, die alle ihre eigene Geschichte erzählen.

Der wichtigste Ratschlag ihrer Lehrherrin und späteren Kollegin Irmgard Hagemann ist auch heute noch für Agnes Meile das Maß aller Dinge: „Sei ehrlich, mach keine Kungelgeschäfte!“. Die Geschäftsfrau vertraut auf ihre inzwischen über 40-jährige Erfahrung, sie schwört auf Eigenimporte, die sie meist bei ihren Reisen aufspürt. Seit über 25 Jahren etwa duftet hier der erstklassige Arabica-Kaffee von Giovanni Erbisti aus Verona, wo Vater und Sohn über das Alleinstellungsmerkmal der Exklusiv-Lizenz zum Kaffeerösten über dem offenen Holzfeuer verfügen. Auch zu den Weinen, Schokoladen und zu Käsesorten mit so klangvollen Namen wie dem „Guten Heinrich“ gibt es eine Menge Geschichten zu erzählen. Die vielen Stammkunden ganz unterschiedlicher Art wissen diese Detailinformationen zu Güte und Geschmack, Herkunft und Verwendbarkeit zu schätzen. Die individuelle Fachberatung ist der Kern des Erfolgs. Wer also Spirituosen, Weine, Öle, Käse, Wurst, Schinken oder Senf, Pesto, Pasta und Pralinen oder gar ein entsprechend zusammengestelltes Präsent erwerben möchte, der ist hier bestens aufgehoben und beraten. 

Weil das Gute so nah liegt und Leckereien ja auch gekostet werden möchten, bereichert seit zwölf Jahren ein kleiner Café- und Bistro-Raum das Agnes Meile Konzept. Wer mag, lässt sich zum Frühstück oder zur Kaffeezeit (mit frisch gebackenem Kuchen) nieder. Sehr beliebt ist der nach klarem Rhythmus wechselnde Mittagstisch, der etwa jeden Donnerstag ein handgerührtes köstliches Risotto bietet: mit Kürbis steht es jetzt im Herbst hier hoch im Kurs. Ein anderer Tipp ist das Etageren-Frühstück jeden Samstag. Perfekt um in das Wochenende zu starten. Frei nach dem Motto: Verweile bei Meile!

„Dieses Viertel lebt!“ Agnes Meile über das Quartier rund um die Hammer Straße, wo sie nicht nur seit über 40 Jahren gerne arbeitet, sondern auch privat gerne zuhause ist.
Die Speisekarte bei Agnes Meile Foto: Jakob Dombrowski
Je ein Dutzend Plätze laden im Bistro und in der Außengastronomie mit herrlichem Blick auf die lebendige Südviertel-Szenerie zum Genießen und Verweilen ein.

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