Bömskes aus der Bonbonmanufaktur Bömskes aus der Bonbonmanufaktur
Foto: Peter Leßmann

Food & Genuss

Die Bonbon-Boys

Sie sind männlich, kennen sich seit der gemeinsamen Konfirmationsvorbereitung (also exakt ihr halbes Leben lang) und jetzt produzieren sie Tag für Tag zusammen in Münsters Innenstadt Bonbons. Wenn Peter Stöpel und Timo Bernsmann anfangen, aus dem Nähkästchen – oder besser: aus dem Zuckertopf – zu plaudern, dann hört sich das etwas märchenhaft an. Der Zucker fließt quasi von Geburt an durch Peters Adern – seine Familie hat eine Süßigkeitenfabrik. Und wenn er auch eigentlich Sport studiert hat, so stand doch für ihn fest: Ein eigener Bonbonladen wäre ein Traum. Seinen Kumpel Timo konnte Peter schnell für diese Idee begeistern, denn der kommt aus einer Gastronomen-Familie, hat Fachmann für Systemgastronomie gelernt und danach ein BWL-Studium aufgesattelt.

Peter Stöpel und Timo Bernsmann Foto: Peter Leßmann
Peter Stöpel (auf dem Foto links) und Timo Bernsmann (rechts) produzieren Tag für Tag Bonbons in ihrer Manufaktur.

Das alles erzählen uns die beiden, während sie mit hitzefesten Handschuhen, einer kiloschweren, zähen Zuckermasse und mit reichlich Muskelkraft Bonbons herstellen. Ihr Handwerk – oder nein: diese Kunst! – haben sie durch eine dreimonatige Ausbildung bei einem befreundeten Bonbonmacher erlernt. Von der Pike auf haben sie Zucker geschmolzen, die Masse geschlagen, Muster gelegt, lange Zuckerstangen gezogen und dann mit scharfen Messern und schnellen Schnitten Bonbons gehackt, was das Zeug hält. Der Clou ist übrigens die Individualisierung: Herzen, Logos, Initialen? Firmenzeichen, Hochzeitssymbole, Lieblingsgeschmäcke und -farben? Für Timo und Peter gar kein Problem, sondern täglich Brot, ähm, Bonbon.

Bonbons werden gerollt Foto: Peter Leßmann

Wie geht das, Bonbons machen? In ihrer Showküche zeigen die „Bonbon-Boys“ uns die Tricks. Zucker bei über 150 Grad Celsius erhitzen, natürliches Aroma zugeben (wir haben uns für Pfefferminz entschieden!), die Masse auf einer Granitplatte abkühlen lassen, kneten, die transparente Zuckermasse am Wandhaken schlagen, bis sie weiß wird. Ein Wunschmotiv legen, eine dicke Rolle formen, mit buntem Streifen-Mantel versehen, mit Hilfe von Schwerkraft aus einem Riesenbonbon einen langen Zuckerstangenstrang formen und daraus dünne Stangen ziehen, die später zu winzig kleinen Bonbons gehackt werden ...

Foto: Britta Heithoff
Süße Kunst. Diese Pfefferminz-Leckereien sind während des Shoots entstanden.

Hört sich kompliziert an? Ist es aber nicht. Kinderleicht, sagen Timo und Peter. Ihre Geburtstagsfeier-Events sind bei Münsters Kids schon eine feste Größe. Wenn die Party in der Bonbonmanufaktur steigt, dann dürfen Geburtstagskind und -gäste die Bonbons mitproduzieren. Bis zu acht Kinder sind damit zwei Stunden lang beschäftigt und nehmen im Anschluss handgedrehte Lollis und selbstgemachte Bonbons mit nach Hause. Auch Firmen finden das cool. Zum Logo-Bonbon-Produzieren gesellt sich nicht selten der Marketingleiter dazu und wird für ein paar Stunden höchstselbst zum Bonbon-Boy.

Bonbon Rollen Foto: Peter Leßmann
Bonbon Herz Foto: Peter Leßmann

Ähnliche Artikel

×

Jetzt Newsletter abonnieren

Münster-Inspirationen, Gastro-Tipps, Shopping-Spots und Event-Highlights – einmal im Monat direkt im Postfach.

Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Bitte bestätigen Sie dort Ihr Abo.

Ich melde mich zum Münster! Inside Newsletter an. (Einwilligung jederzeit widerruflich).

Datenschutzerklärung

×

Share

Link kopieren