Valencia, Weimar, Aachen, Hamburg – und jetzt Münster, genauer gesagt: Wolbeck! Die Spanierin Sara Vidal Peiró ist angekommen. Gut angekommen. In unserer Stadt, in unserem Land, von dem ihr zuvor gesagt wurde, die Menschen seien „kühl“. „Das finde ich gar nicht“, strahlt Peiró, „ich bin hier umgeben von zuverlässigen, ehrlichen und auch sehr herzlichen Menschen in Münster.“ Ihr Heimatort Gandia liegt am Mittelmeer, an der Costa del Azahar zwischen Valencia und Alicante. Schön da am Strand! Weil ihr Vater, ein Chirurg, es aber wichtig fand, dass die Tochter auch über den Teller- oder besser „Küsten“-rand hinausschaut, machte Sara sich via Erasmus-Programm auf den Weg in die Welt – zunächst nach Weimar, wo sie sich unter anderem mit dem Thema „Farbe in der Architektur“ beschäftigte. Ihr Studium der Freien Kunst umfasste sehr klassisch Zeichnen, Malen, Illustrieren – fünf Jahre lang erprobte sie alle Techniken. Ein Glück, denn davon profitiert heute auch ihre grafische Arbeit.

An ihren Job in Münster gelangte der quirlige Familienmensch, damals bei Esprit in Ratingen unter Vertrag, über den Tipp einer Freundin: „Zum Coppenrath Verlag musst Du, das passt!“, sagte diese damals und tatsächlich schuf das Familienunternehmen in Münsters Hafen dann für die Künstlerin, Illustratorin, Gestalterin „auf Maß“ eine Stelle, die es so eigentlich gar nicht gab.

Heute lebt Sara Vidal Peiró mit ihrem Mann Tobias Maiwald, der als Architekt bei der Badischen Anilin- und Sodafabrik, kurz: BASF, in Hiltrup arbeitet, und den Söhnen Juan (11) und Noah (6) in Wolbeck. Hier ist die Familie gut eingebunden, hat während der letzte Jahre auch den Tennissport im örtlichen Club „als Familiending“ für sich entdeckt, ist verbunden mit Nachbarn, anderen Familien, Freunden.

„Es ist sehr schön, dass ich meine grafische Arbeit jetzt zielgerichtet umsetzen kann – als Gestalterin für Coppenrath und auch als Künstlerin“, sagt die Spanierin, aus deren Motiven häufig Lebensfreude, vielleicht so etwas wie „Sonnenkraft“ und Energie entspringen. „Gerade mit den Umsetzungen der Friedenssymbole habe ich mich ganz persönlich intensiv beschäftigt!“, so Sara Vidal Peiró. Intensiv sind auch die Farbspiele, die sie mithilfe sehr guter Pigmente für ihre grafischen Einzelarbeiten und Kollektionen umsetzt.

Ihre Recherchen für die Motivwahl führen sie gelegentlich sogar in die Heimat zurück. „Ich werde nie vergessen, wie ich mit meinem Vater inmitten von Landschaften mit Orangenhainen und Avocadoplantagen stand und genau dieses Gefühl für die Farbe und Beschaffenheit von Erdboden in einige meiner Bilder übertragen konnte.“

Im vergangenen März stellte Sara Vidal Peiró als „Künstlerin des Monats“ eigene Werke in ihrer Ausstellung „Let it flow“ in der Buchhandlung Buchfink in Wolbeck aus. Es ging darum, das Leben nach der Pandemie und damit auch die Lust an der künstlerischen Betätigung „wieder erblühen und fließen zu lassen“. 

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