Keramik von Silke Wellmeier Keramik von Silke Wellmeier
Foto: Max Kruggel

Interior & Möbel

Schön, schöner, Schönwerk

Interior-Inspiration findet schon lange nicht mehr nur durch Reisen und Hochglanzmagazine statt. Und um die Trends der Metropolen und Hotspots zum Greifen nah zu finden, müssen die Münsteraner auch gar nicht in die Ferne schweifen. In Münsters Innenstadt und in der näheren städtischen Umgebung finden sich ganz unterschiedliche Interior-Inspirationsquellen. Mit ihrem Store „Das Schönwerk“ hat Antje Kleine-Berkenbusch eine kleine, ambitionierte Nische aufgetan und umgesetzt. Denn sie setzt auf vier Faktoren, die ihr wichtig sind: „Nachhaltigkeit, Fair Trade, Regionalität und Social Responsibility“. Auch wenn sie diese hohen Ansprüche an ihre Warenauswahl nicht zu einhundert Prozent, erfreulicherweise aber immerhin zu achtzig Prozent umsetzen kann, steckt das Potential bei jedem einzelnen Stück im Detail. Und lädt ein, die Geschichten dazu zu erzählen.

Innenraum vom Schönwerk Foto: Max Kruggel
Lädt zum Stöbern ein: Jedes Sortimentsteil ist handverlesen ausgewählt – und gemütlich ist es hier!

Da gibt es Vasen, deren Inneres ist eine ausgediente PET-Flasche, ästhetisch ummantelt mit Pappmaché (sieht viel besser aus, als sich das hier anhört!). Handgearbeitetes Porzellan und ebensolche Keramik stammen teilweise ganz regional aus Tecklenburg-Brochterbeck, Textilien sind bewusst aus Produktionsländern, wo sich die Arbeitsbedingungen der Herstellung nachvollziehen lassen. Papeterie spielt eine ganz besondere Rolle denn: „Ich liebe Papier,“ erzählt Antje. Die Mutter dreier Töchter im „Jugend- und Erwachsenenalter“ freut sich daher ganz besonders, in einer Art Co-Working Marion Lohoff-Börger mit ihrer „Schreibmaschinenlyrik“ sowie Nina Klümpers samt ihrer Druckwerkstatt „NK Letterpress“ und einem echten Heidelberger Tiegel an Bord zu haben. Letzterer passt übrigens besonders gut zur alten Werkbank, um die sich das komplette Interieur gruppiert.

Der Name „Schönwerk“ und das Symbol „Werkbank“ sind kein Zufall: Handarbeit und Werkstoffqualität spielen hier eine besondere Rolle. Jedes Label ist mit Auge ausgewählt, für jedes Produkt hat sich die 53-Jährige bewusst entschieden. Anstelle von Markentreue gilt hier Flexibilität. Wer die erwünschten Standards verlässt, fällt aus dem Sortiment. Und wenn es eine neue Entdeckung gibt, die ins Konzept passt, zieht sie ein.

An der Kasse des Schönwerks Foto: Max Kruggel
Nachhaltige Produkte aus dem Schönwerk Foto: Max Kruggel
Farbkonzepte gruppieren die Wohnaccessoires, zugleich sind sie Inspiration für neue Kombinationen.

Die allererste Idee zu diesem Store entstand bei einer Mosambik-Reise im Sommer 2016. Hier beobachtete Antje Kleine-Berkenbusch kleine Kooperativen, die professionell Home-Accessoires herstellten und exportierten. Zugleich war ihr die in Deutschland steigende Nachfrage im Segment Interior aufgefallen. Der ungebremste und ökologisch fragwürdige Konsum im Bereich Fashion und die Frage, ob sich Konsumwunsch an sich nicht auch bewusst und nachhaltig leben lässt, schoben die Idee an.

Seit 2003 war die gelernte Modedesignerin Kleine-Berkenbusch (mit viel Vorab-Erfahrung in der Verkaufsleitung großer Fashionproduzenten im Gepäck) nun als selbstständige Unternehmerin sowieso schon im Bereich Fashion, Lifestyle und Home zu den Themen Vertrieb, Verkauf, Retail als Senior Consultant aktiv. Warum also nicht die eigene Überzeugung und Kompetenz „auf die Fläche“ bringen?

Dekoration aus dem Schönwerk Foto: Max Kruggel
Nachhaltigkeit, Fair Trade, Regionalität, Social Responsibility – vier Faktoren, die das Sortiment akzentuieren.
Antje Kleine-Berkenbusch Foto: Max Kruggel
Antje Kleine-Berkenbusch

Im Februar 2017 eröffnete sie „Das Schönwerk“ in Steinfurt, einen Concept-Store für Home-Accessoires und Interior mit dem Schwerpunkt auf nachhaltige, sozial orientierte, Fairtrade zertifitzierte und/oder regional produzierte Produkte. Und nach knapp zwei Jahren in Steinfurt war das Konzept nun Anfang des Jahres „reif für die Großstadt“: Münster, wo Bürger und Besucher erfahrungsgemäß gut informiert, anspruchsvoll und selbstbewusst aufgeklärt shoppen und genießen. Optimal!

Schon zur Eröffnung beeindruckte die Unternehmerin mit einem konsequenten Schulterschluss: Anstelle eines Umtrunks mit Sekt und Häppchen und unter angekündigtem und bewusstem Verzicht auf Eröffnungsgeschenke von Freunden und Familie, Nachbarn und Lieferanten lobte sie ein Spendenprojekt aus: Anstelle von Gläsern klirrten Münzen (und raschelten Scheine) in einer Spardose für das Kindergarten-Projekt Escolinha Nhassanana in Mosambik, um dem Anspruch an verantwortungs- und vertrauensvollen sowie fairem Umgang mit Menschen gerecht zu werden. Hut ab!

Dekoration aus dem Schönwerk Foto: Max Kruggel

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