Gastraum des Lauschig Gastraum des Lauschig
Foto: Kerstin Steigerwald

Restaurants

Was ist das Lauschig!?

Gastwirtkinder kennen das: Wer hinter der Theke groß geworden ist, im heranwachsenden Alter mit Tabletts voller Biergläsern hantiert hat und sich bei privaten Parties von Freunden bevorzugt beim Selbstzapfen erwischt, anstatt sich die Leckereien servieren zu lassen, der wird seine Prägung so schnell nicht los. Macht nichts! Wenn so schöne Geschichten dabei herauskommen. Denn dass wir jetzt in Tilbeck bei Havixbeck mitten auf dem Land so ein herrliches Ausflugsziel ansteuern können, das verdanken wir eben diesem Gastwirt-Familiensinn, der auch tief in Thomas Reul schlummerte. Selbst Wirt sein. Das war schon immer ein Traum des Förderschullehrers, der aus einer Gasthausfamilie im Ruhrgebiet stammt. Aber die Vernunft siegte zunächst, denn als er im Referendariat mit Ehefrau Anna eine Familie gründete, da war der Wunsch nach Absicherung größer. Die Familie wuchs, die Idee vom Wirt-Sein blieb. Heute sind Reuls Kinder Malene (15), Jonas (13), Karlotta (10) und Olivia (4) im Kitaund Schulalter und klar, wenn auch ihr Papa Thomas genau wie ihre Mama Anna noch im Schuldienst wäre, dann wäre das Leben vermutlich gerade etwas ruhiger und geregelter. Aber: Da war ja dieser Lebenstraum, der in Thomas Reul schlummerte und jetzt die ganze Familie hellwach gerüttelt hat.

Eingedeckter Tisch im Lauschig Foto: Kerstin Steigerwald
So liebevoll, so gemütlich. Ihr Gasthaus haben Thomas Reul und seine Frau Anna mit Bedacht entwickelt und feinfühlig umgesetzt.
Anna und Thomas Reul vor dem Lauschig Foto: Kerstin Steigerwald
Alles richtig gemacht! Anna und Thomas Reul haben direkt gegenüber von Stift Tilbeck das ehemalige Alte Gasthaus Scharlau in das schmucke Ausflugslokal Das Lauschig verwandelt. Idylle pur!

Silvester 2018/2019 reifte Thomas’ Entscheidung, doch Wirt zu werden. „Dann mach’s doch!“ hatte Ehefrau Anna ihn nach langen Diskussionen fröhlich motiviert. „Lass die Idee laufen lernen!“. Und am Wegesrand dieser Lauflernübungen lag zufällig das Alte Gasthaus Scharlau, seit 15 Jahren im Leerstand, abgesehen von ein paar solitären Festvermietungen. Ein Traum auf dem Land, von dem nach anfänglichen Zaghaftigkeiten auch die Verpächterfamilie Scharlau überzeugt und die dann sogar dafür begeistert werden konnte. Im Januar 2020 war die Tinte dann trocken. „Können wir so machen!“ besiegelten Heinz und Hendrik Scharlau das Vorhaben von Thomas Reul, den alten Gasthof wiederzubeleben. Endlich konnte es losgehen. Doch dann kam sie: die „Gastro- Apokalypse“ der Pandemie. Reuls ließen sich nicht beirren und intensivierten ihre Planungen. Da war eine Immobilie schick zu machen (so klasse, wie auch die Scharlaus hier mit angepackt haben!), es galt einen Namen zu finden, ein Konzept zu erarbeiten. Das Lauschig nahm Formen an in einer Zeit, in der Gastronomie eigentlich still stand. Laufenlernen unter erschwerten Bedingungen.

Einrichtung im Lauschig Foto: Kerstin Steigerwald
Die Upkammer ist ein gemütliches Gasthauszimmer voller Blautöne, Samt und mit einem sensationellen Ausblick über die Felder.
Anstoßen im Lauschig Foto: Kerstin Steigerwald
Ein leckeres Glas Wein, frisch zubereitete Speisen – für gemütliche Gastlichkeit ist hier gesorgt! Die leckeren Lauschig-Kartoffeln holt Thomas Reul übrigens bei demselben Bauern, der das Gasthaus seiner Eltern schon seit über 40 Jahren beliefert, alle zwei Wochen persönlich ab.

Doch jetzt es soweit: Das Lauschig konnte im Frühling (zunächst „to go“ und mit Wohnmobildinner) eröffnen, die ersten Gäste entdeckten das neue Kleinod für sich. Und es ist ein Schmuckstück geworden! Das liegt zum Einen an den Ergebnissen eines intensiven Coaching Tages, bei dem Anna und Thomas vor Monaten ihre Visionen vom Gasthaustraum in ein Moodboard gefügt haben und das sie bei allen Renovierungsarbeiten und Entscheidungen stets vor Augen hatten. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Ergebnis hatte aber auch Jessica Mesenhöller, die den Innenausbau nach Reuls Wünschen und mit reichlich guten Ideen umsetzte. Überragend waren aber vor allem auch die Hilfe und nicht zu bremsende Energie von Familie, Freunden und Verpächter, die über Monate tatkräftig mit anpackten. Es ist so schön geworden! Die drei Gasträume mit jeweils knapp zwei Dutzend Sitzplätzen laden jeweils individuell gestaltet und mit vielen liebevollen Details versehen zu gemütlichen Tischrunden ein.

„Lass die Idee laufen lernen!“ ANNA REUL gab dem Gasthaus- Traum ihres Ehemanns Thomas zum passenden Zeitpunkt den richtigen Stups

Vermutlich wird man gar nicht wieder aufstehen wollen. Der riesige Biergarten mit Kinderspielecke und Aussicht über Land ist ein herrliches Ziel für Radtouren und Wanderungen – gern auch in Kombination etwa mit dem Barfußgang beim benachbarten Stift Tilbeck. Und für Erfrischungen ist gesorgt. Hier verfolgt Thomas Reul mit seinem Küchen- und Serviceteam um Thore Nehls und Hugo Alves ein Konzept mit stark regionalem Schwerpunkt. Neben Bitburger erfrischt ein helles Finne vom Fass, das leckere Krüstchen ist vom Sendener Landschwein. Den Twist bringen orientalische Noten wie etwa Falafel und Linsencurry (Vegetarier und Veganer kommen auf ihre Kosten!), Kinder dürfen sich per Baukastensystem ihr Lieblingsmenü zusammenstellen. Saisonale Spezialitäten bringen Abwechslung auf die Karte, die voller Können und Liebe, aber auch bewusst undogmatisch konzipiert ist. Essen, Trinken, Freude – das ist auf einer der Gasthauswände als Motto zu lesen. Und ja, das passt, wir spüren es sofort.

Familie Reul im Das Lauschig Foto: Kerstin Steigerwald
Hier sind Kinder natürlich willkommen! Wir können ja schon mal Wetten abschließen, wer von den Reulschen Kindern alles das „Gastro-Gen“ geerbt hat. Das Lauschig finden sie jedenfalls alle echt cool.

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