Auf den Spuren der Münsteraner Dichterin Annette von Droste-Hülshoff kann man bei einem Besuch im Haus Rüschhaus wandern. Der Landsitz im Stadtteil Nienberge war von 1826 an rund 20 Jahre das Zuhause der Schriftstellerin und ihrer Familie. Ihr Wohnzimmer, das sie ihr „Schneckenhäuschen“ nannte, diente Annette von Droste-Hülshoff als Rückzugsort zum Schreiben, dort verfasste sie unter anderem bekannte Werke wie Die Judenbuche. 

Haus Rüschhaus wurde in den 1750er Jahren nach den Entwürfen des bedeutenden Architekts Johann Conrad Schlaun gebaut. Das Anwesen ist wie ein bäuerlicher Gräftenhof gestaltet und wird dem Anspruch eines feudalen Adelssitzes gerecht. Damit gelang Schlaun die Synthese aus westfälischem Bauernhof und anspruchsvollem Landsitz im französischen Stil. 

Barocke Gartenanlage

Dass die Natur zu Annette von Droste-Hülshoffs Hauptthema wurde, während sie auf Haus Hülshoff lebte, könnte der Umgebung des Anwesens geschuldet sein. Hinter dem Haupthaus schließt eine eindrucksvolle barocke Gartenanlage an. Architekt Schlaun hatte den symmetrisch gegliederten Nutz- und Ziergarten mit klar umrissener Gräfteninsel seinerzeit entworfen – dem damaligen Stil entsprechend mit strengen geometrischen Formen und von Buchsbäumen eingefassten Beeten. Doch erst 1983 wurden Schlauns Entwürfe des Barockgartens realisiert.

Normalerweise ist die Gartenanlage zu den Öffnungszeiten frei zugänglich, die Wohnräume von Annette von Droste-Hülshoff können bei persönlichen Führungen besichtigt werden. Pandemiebedingt lässt sich die Gartenanlage momentan zu jeder vollen Stunde mit einer persönlichen Außenführung entdecken, Innenführungen sind zur Zeit nicht möglich.